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Beim Hund ist es wie beim Menschen: er lernt im Spiel, verbessert seine Motorik und sein Sozialverhalten. Am liebsten spielt ein Hund mit anderen Hunden. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Genauso gerne sollte er mit seinen menschlichen Partnern spielen. Denn Spielen verbindet, schafft Vertrauen und eine entspannte Atmosphäre.

Oft wird das Spielen (vor allem mit dem erwachsenen Hund) auf das beliebte Ball- oder Stöckchen-Werfen reduziert, und das ist schade. Denn sehr schnell wird der Mensch zu einer monoton "arbeitenden" Wegwerfmaschine und der Hund hat seinen Spaß woanders: weit weg von seinem Menschen, dort, wo der Ball landet. Für den Hund sind wir nur im Moment des Ballbesitzes und des Wegwerfens interessant. Spielt man ihn fort von sich, stärkt das nicht unbedingt die Bindung. Beim Werfen von Stöcken ist zudem die Verletzungsgefahr (beim Hund) sehr groß!

Spielen Sie doch mal anders. Halten Sie den Ball anfangs eng am Körper, verstecken Sie ihn, drehen Sie sich, holen Sie ihn wieder hervor, balancieren Sie ihn notfalls auf dem Kopf – aber geben Sie ihn nicht so schnell her. Sie werden sehen, der Hund bleibt bei Ihnen, wartet, ob der Ball irgendwann fliegt oder ob er ihn Ihnen abjagen kann. Ein Ball mit einer Schnur verspricht zusätzlichen Spielespaß, wenn Sie ihn über den Boden ziehen und den Hund (mit Erlaubnis) hinterher rennen lassen. Genauso könnten Sie den Hund aber warten lassen und damit ein wenig Standruhe trainieren, ehe Sie ihm die Freigabeerlaubnis geben.

Weiterhin beliebt sind Zerrspiele. Auch hier gibt es Regeln, an die man sich immer halten sollte. Während wir nämlich in ihnen weiterhin nichts sehen als einen lustigen Zeitvertreib, bekommen manche Hunde eine ihnen wichtige Frage beantwortet: wer von uns beiden ist eigentlich der Chef? Nicht alle Hunde sind so, aber wenn Ihrer so einer ist, dann sollten Sie ihn möglichst nicht oder wenigstens selten gewinnen lassen. Beginnen Sie mit dem Zerrspiel, üben Sie zwischendurch den Befehl "Aus" und beenden Sie das Spiel schließlich, wenn Sie genug davon haben, nicht Ihr Hund. Und noch eins: bei großen und schweren Rassen haben Sie später ohne den „Aus“-Befehl keine Chance mehr, das Spiel zu gewinnen. Üben Sie also frühzeitig, ehe es zu spät ist. Ein ganz anderer Hundetyp – nämlich die sensiblen, ängstlichen Vierbeiner – sollte dagegen ein Zerrspiel ruhig des Öfteren gewinnen. Damit stärken Sie ihr Selbstbewusstsein und schaffen eine gute Basis für ein Leben ohne Angst.

Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten mit dem Hund zu spielen. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf. Machen Sie Wettrennen, Springen über Hindernisse wie Baumstümpfe, Balancieren auf niedrigen Mauern, lassen Sie sich Gegenstände bringen, laufen Sie Slalom zwischen Stangen oder anderen Hindernissen. Lassen Sie Ihren Hund ein Leckerchen länger mit den Augen verfolgen, ehe Sie es ihm geben. Beschreiben Sie dabei einen Kreis oder ein Viereck in der Luft. Legen Sie ein Leckerchen auf seine Vorderpfoten und er darf beide erst nach Ihrer Freigabe nehmen.

Egal was Sie machen, sorgen Sie einfach dafür, dass es Ihnen beiden nicht langweilig wird. Ihr Hund wird es Ihnen danken, denn er weiß sehr schnell: wo Sie sind, ist etwas los. Dies alles sollten Sie mit und ohne Leine machen, denn auch an der Leine – so lernt es dann der Hund – kann man viel Spaß haben. Hasst Ihr Hund die Leine, dann ist genau das Spielen an ihr die beste Medizin: ohne Leine kein Spiel. So lohnt es sich für ihn, angeleint zu sein.

Viele Menschen spielen mit ihren Hunden - wenn überhaupt – dann nur zu Hause. Das ist schade, denn gerade unterwegs sollten wir für unsere Hunde spannend und unverzichtbar sein. Mit ein wenig Geschick können Sie nahezu jedem Hund beibringen, dass das Spiel mit Ihnen viel schöner ist als das mit anderen Hunden ... und auch, dass es schöner ist als alleine schnüffelnd durch die Landschaft zu wandern.

Herzliche Grüße

Ihre Martina Nau

und das gesamte Baak Dogwalker - Team