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Es ist schade, dass so wenige diese Hunderasse kennen. Aber das muss ja nicht so bleiben. Wir wollen sie uns hiermit näher anschauen.

Der Barbet ist ein Jagdhund aus Frankreich, der in geschorenem Zustand ein wenig aussieht wie ein Pudel oder wie einige andere Hunderassen, von denen man ungestraft behaupten kann, dass sie nicht haaren. Doch das dürfte für die meisten Liebhaber nicht der Hauptgrund sein, sich für ihn zu entscheiden. Sein Charakter ist freundlich und fröhlich. Der Jagdtrieb ist selbstverständlich vorhanden, aber mit einem vernünftigen Aufwand durchaus in kontrollierbare Bahnen zu lenken. Als Hundetrainerin muss ich aber anmerken, dass er ohne eine regelmäßige alternative Triebauslastung (wenn er seinen Job als Jagdhund nicht machen darf) nicht glücklich ist und das Leben mit ihm anstrengend werden kann. So eignet er sich vor allem für aktive Besitzer. Zudem benötigt er eine sehr konsequente Grunderziehung, kann aber mit Härte nicht gut umgehen … beziehungsweise wird dann schnell die Zusammenarbeit einstellen. Hartnäckigkeit seitens seines Menschen, ein enger Beziehungsaufbau und gerne eine saubere Grundkonditionierung  der wichtigsten Kommandos helfen sehr, das berühmte erste Lebensjahr wunderbar gemeinsam zu überstehen.  

Als Wasserhund wird er bei Jägern nicht nur zum Apportieren geschätzt, sondern auch für alle anderen am Wasser anfallenden jagdlichen Tätigkeiten. Hierbei zeigt er sich schlau, mutig und selbstständig. Daher ist eine gute Basiserziehung wichtig, die ihn im Notfall unverzüglich abrufbar und lenkbar macht.  

Historisch gesehen finden wir den Barbet schon sehr früh. Seine direkten Vorfahren wurden im 6. Jahrhundert von den Arabern nach Spanien gebracht. So ist er eng verwandt mit dem Spanischen und dem Portugiesischen Wasserhund und sicher auch um einige Ecken mit dem Pudel. Auch der Irish Water Spaniel, der Pudelpointer und der Griffon Korthals verdanken unter anderem ihm seine Existenz. Er wurde sehr schnell in ganz Europa beliebt. Ab ca. dem 16. Jahrhundert findet man seinen Namen in Beschreibungen. Er wurde von französischen Bauern sehr geschätzt als Jagdhund, aber auch um die Höfe zu bewachen. Irgendwann verloren die Jäger ihr Interesse an dieser nützlichen Rasse und im 19. Jahrhundert geriet sie in Vergessenheit. In den 1970er Jahren wurde sie von Liebhabern wieder entdeckt und vermehrt gezüchtet. Seitdem gewinnt der Barbet auch als Familienhund viele Freunde. 

In der FCI wird der Barbet in der Sektion 3 Wasserhunde geführt. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 58-65 cm, Hündinnen von 53-61 cm. Das Gewicht kann stark variieren und liegt bei Hündinnen in etwa zwischen 14 und 23 kg, bei Rüden zwischen 17 und 28 kg. Sein Fell ist kraus, lang, wasserdicht und muss getrimmt werden. Er trägt Hängeohren und einen langen Bart. Das Kopfhaar sollte bis zum Nasenrücken fallen. Es gibt viele Farbschläge von schwarz, kastanienbraun, sandfarben, grau, weiß,  falbfarben, einfarbig oder gescheckt. 

Über die Gesundheit dieser Rasse ist eines zu sagen: Sie ist sehr gut. Mir ist keine rassetypische Krankheit bekannt, der Barbet ist robust und widerstandsfähig. Damit das auch so bleibt, sollte man ihn ausschließlich bei einem guten, eingetragenen Züchter kaufen, der mit Hilfe seines Wissens über Vorfahren und Eigenarten gesunde Welpen (im Rahmen seiner Möglichkeiten) züchtet. 

Lassen Sie uns Hundeliebhaber doch einfach mal über den Tellerrand der üblichen und bekannten Rassen schauen. Vielleicht findet der eine oder andere auf diesem Weg auch seinen Traumhund, ohne dabei eine exotische Rasse zu wählen, mit der er hinterher vollkommen überfordert wäre. Der Barbet gehört ganz sicher zu den Rassen, die in unsere Welt und unseren Alltag hinein passen.  

Herzliche Grüße senden Ihnen 

Ihre Martina Nau 

und das gesamte Baak-Dogwalker-Team