Spielen stärkt die Bindung und verbessert die Beziehung

Tja, man glaubt es kaum, aber auch Hunde kommen in die Pubertät.

Wie beim Menschen ist sie keine Phase, die ab einem bestimmten, festlegbaren Tag beginnt und an einem anderen vorausschaubaren Tag endet. Eingeleitet wird sie, wenn der Folgetrieb am Ende des vierten Lebensmonats nachlässt. Aus dem Welpen wird ein Junghund, aus einem zumeist lieben Vierbeiner ein kleiner Rüpel. Sensibel ist er und gleichzeitig wild. Man muss ihn in die Schranken weisen, darf aber sein noch so junges Vertrauen nicht verspielen. Das ist nicht leicht. Versuchen wir erst einmal zu verstehen, was eigentlich in ihm vorgeht.

Lassen Sie uns in einen Hund zwischen fünf und sieben Monaten hineinblicken. Er hat Zahnschmerzen, Wachstumsschmerzen, Hormonschwankungen, er entdeckt den Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen, und dann ist da plötzlich auch noch dieses dringende Verlangen zu jagen, zu hüten oder zu wachen. Wer kennt sich da noch aus in seinem eigenen Körper? Dies alles verursacht enormen Stress. Von heute auf morgen springt er wieder Leute an, einfach so, im Vorbeigehen. Er prügelt sich mit anderen Hunden, dass einem angst und bange wird. Er rennt plötzlich auf die Straße: das hat er vorher noch nie gemacht! Er gehorcht nur noch, wenn ihm gerade danach ist. Er will partout nicht mehr ins Auto steigen. Er zieht plötzlich wieder an der Leine. Man könnte die Liste bis ins Unendliche fortsetzen.

Mit all den neuen Problemen müssen Hund und Mensch gemeinsam fertig werden. Und während wir uns noch wundern, was mit unserem jungen Hund los ist, geschieht dies in seinem Körper:

  • Drang nach Verselbständigung
  • Zahnwechsel
  • Wachstumsschübe
  • Hormonschwankungen
  • Entwicklung der vererbten Anlagen
  • Ausbildung des Geschlechtstriebs

Hündinnen benehmen sich in diesem Alter selten besser als ihre männlichen Artgenossen, jedoch meistens irgendwie anders schlecht. Man kann ihr Verhalten tatsächlich häufig mit zickig umschreiben. Sie machen alles ja irgendwie und irgendwann, aber wie und wann, das variiert. Unsere jüngste Hündin hat in diesem Alter häufig mit uns „geschimpft“: hat ihr etwas nicht gepasst, hat sie uns erst angekläfft, ehe sie das tat, was sie sollte. Wie wir damit umgegangen sind? Wir haben demonstrativ weggeschaut und einfach gewartet, bis sie ihre Kläffattacke beendet hatte, dann haben wir auf „Sitz“, aufs Warten oder Anleinen bestanden, eventuell noch einmal ruhig ein Kommando gegeben, und alles war gut. Warum aufregen? Das geht auch wieder vorbei.

Irgendwann – je nach Hundetyp und Rasse einige Wochen oder einige Monate nach dem ersten Geburtstag unseres Jugendlichen – können wir bemerken, dass seine pubertären Allüren allmählich abflachen, wenn … ja wenn wir ihn bis dahin ruhig und konsequent erzogen haben! Bringen Sie ihm Vokabeln bei, ignorieren Sie häufig auch mal seine Wünsche oder gar seine Anwesenheit und scheuen Sie sich nicht, auch mal klar und deutlich ein Verbot auszusprechen. Aber vergessen Sie auch nicht ein liebes, klares Lob!

Dann macht es bald umso mehr Spaß, mit dem immer noch jungen, aber sehr viel vernünftigeren Hundefreund gemeinsam etwas zu unternehmen. Aus dem kleinen Welpen ist in kurzer Zeit ein verständiger, erwachsener Begleiter geworden.

Ganz liebe Grüße und bleiben Sie gesund,

Ihre Martina Nau
und das Baak-Dogwalker-Team