Achtung: Französische Bulldoggen sind sehr, sehr gefährliche Hunde! ;-) Denn mit ihrer Fröhlichkeit und lustigen Mimik können sie ihren Besitzern die Erziehung ganz schön schwer machen.

Viele Menschen schaffen es nicht, den eigenen Willen durchzusetzen, wenn Bully es auf seine umwerfende Weise verhindert. Fällt man nicht darauf herein, kann man die Französische Bulldogge durchaus als sogenannten "Anfängerhund" bezeichnen. Nimmt man ihre Erziehung und das Training in den ersten Monaten ernst und lässt sich nicht ständig durch ihre (durchaus maßvolle) Sturheit und ihre lustigen Einfälle vom Weg der Tugend abbringen, dann ist der Bully ein angenehmer Zeitgenosse. Versäumt man jedoch eine konsequente und von klaren Regeln getragene Erziehung, kann aus diesem Hund auch ein unangenehmer Zeitgenosse werden.

Der Ursprung dieser Rasse liegt schon in ihrem Namen: sie stammen von den englischen Bulldoggen ab, die früher unter anderem für Hundekämpfe gezüchtet wurden. Nachdem diese verboten wurden, züchtete man zunächst in England kleinere Hunde, die nicht ganz so rauflustig waren, aber selbstbewusst und neugierig. In Belgien und Frankreich fanden diese kleinen Bulldoggen gegen Ende des 19. Jahrhunderts schnell Liebhaber. Hier wurden vermutlich Terrier und Möpse eingezüchtet und so entstand ein unkomplizierter, muskulöser, mäßig wachsamer Begleithund. Die Engländer waren anfangs nicht begeistert über das Aussehen dieser Bulldoggen-Nachfolger: die riesigen Stehohren machten die Hunde unbeliebt. Mittelfristig taten sie der Beliebtheit der Bullys jedoch keinen Abbruch. Sie wurden seit 1898 nach einem festgeschriebenen Standard gezüchtet, aber erst 1954 als Rasse von der FCI anerkannt.

Der Zuchtstandard verlangt einen muskulösen, bis ca. 30 cm großen und bis 14 kg schweren Hund mit Fledermausohren, einem breiten Kopf, kurzem Fell, einer kurzen Rute und einem Vorbiss. Die anerkannten Fellfarben sind gescheckt, falbfarben (fawn), gestromt (Mischung von schwarzen, blonden, mittel- bis dunkelbraunen und rötlichen Haaren). Weiße Hunde werden der Farbe „gestromtes Fawn mit überhandnehmender weißer Scheckung“ zugeordnet. Nicht zugelassen sind schwarz mit rotem Brand (black and tan), blau und braun.

Die Pflege ist nicht aufwendig. Neben Bürsten und Krallenschneiden sollte man regelmäßig das Fell zwischen den Gesichtsfalten mit einer geeigneten Lotion säubern.

Generell sind Bullys (wenn sie gut erzogen sind!) sehr verträglich mit Menschen, Kindern und anderen Tieren. Anderen Hunden gegenüber zeigen sie sich oft distanzlos und dominieren gerne ... aber das kann und sollte man bereits im Welpen- und Junghundalter in die richtigen Bahnen lenken. Wer dies verpasst, dem stehen anstrengende Zeiten bevor. Sie bauen ihren Familienmitgliedern gegenüber sehr schnell eine enge Bindung auf, was viele wunderschöne Vorteile, aber auch einige kleine Nachteile hat.

Der Bully liebt Bewegung, Spaß und Spiel. Auch wenn er alles mitmacht: er braucht nicht zwangsläufig stundenlange Spaziergänge und Wanderungen. Oft ist ihm ein spannender Garten genauso lieb. Dazu kommt, dass er zu den brachycephalen Rassen gehört und hierdurch nicht gut mit Hitze zurecht kommt. Daran sollte man denken, wenn man Unternehmungen mit ihm plant.

Der allergrößte - wenn nicht sogar der einzige - Wermutstropfen, den diese Rasse mit sich trägt, ist ihre Gesundheit. Etliche rassetypische Krankheiten lauern als Gefahr für Hund und Halter, wenn man entweder Pech hat oder sich nicht den besten auffindbaren Züchter sucht.

Oder beides. Angefangen bei Fellproblemen, Wirbelsäulenschäden, Patellaluxation, Atemproblemen bis zu ständigen Augenentzündungen und mehr sind nicht selten in dieser Rasse anzutreffen. Sollten Sie daran denken, einen Bully aufzunehmen, sollten Sie sich dringend mit diesem Thema auseinander setzen.

So, nun habe ich Ihnen eine Rasse vorgestellt, die sich hier in Deutschland seit vielen Jahren wachsender Beliebtheit erfreut. Die Meinungen gehen womöglich auseinander, ob sie nun schön ist oder nicht oder lustig oder nicht ... am Besten lernt man sie kennen, um ihnen womöglich für den Rest seines Lebens zu verfallen. Ich kenne etliche von ihnen und bei einigen kommt mir sofort ein unglaublich passender Spruch von Johannes Rau in den Sinn, den ich wirklich und ehrlich positiv meine: "Mein Hund ist als Hund eine Katastrophe, aber als Mensch ist er unersetzlich."

Ganz liebe Grüße und bleiben Sie gesund,

Ihre Martina Nau
und das Baak-Dogwalker-Team