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Ob Ihr Hund es liebt, mit seiner Nase zu arbeiten, brauche ich nicht fragen. Natürlich liebt er es. Und ganz bestimmt haben Sie ihm auch schon Dinge versteckt, die er mit der Nase suchen musste. 

Aber haben Sie schon mal daran gedacht, ihm eine Aufgabe zu stellen, die sich von gewöhnlichen Suchspielen unterscheidet? Haben Sie ihm schon mal eine Schleppe gelegt? Ob Sie einen Schleppenspezialisten an Ihrer Seite haben oder einen vollkommen Ahnungslosen: für beide Typen ist die Würstchenwasserschleppe bestens geeignet. Denn sie bringt viel Spaß und hilft einem Schleppenanfänger zu verstehen, wie er diese Aufgabe erledigen soll.

Für eine Würstchenschleppe brauchen Sie:

  • Hundegeschirr und Schleppleine (ca. 5 m reichen)
  • verdünntes Würstchenwasser
  • Sportlertrinkflasche oder andere Hilfe zum Austräufeln
  • Futterbeutel oder Napf gefüllt mit Würstchen
  • Markierhilfen wie Papiertaschentuch, Wäscheklammer oder Markierband
  • Trinkwasser für den Hund

Nutzen Sie anfangs ein einfaches Gelände wie sehr niedriges Gras oder einen Weg. Arbeiten Sie die ersten (nur wenigen!) Schleppen mit Gegenwind, damit Ihr Hund schnell Erfolg hat. Sind Sie sich sicher, dass er verstanden hat, worauf es ankommt, wechseln Sie schnell zum Seitenwind, später zum Rückenwind. Der Hund sollte ein Geschirr tragen, um seinen Hals zu schonen, denn anfangs sollte er an einer Leine arbeiten. An dieser darf er ziehen, denn diesmal soll ER führen. Mit zunehmender Sicherheit können Sie die Leine schon bald weglassen, wenn Ihr Hund am Ende der Schleppe sicher wieder zu Ihnen zurückkommt. Lassen Sie Ihren Hund ein oder zwei Mal zuschauen, während Sie die Schleppe auslegen, danach sollte er nicht mehr zusehen dürfen.

An den sogenannten „Abgang“ (Beginn der Schleppe) starten Sie mit dem Träufeln des Würstchenwassers. Ziehen Sie die Wasserscheppe durchgehend immer geradeaus. 20 bis 30 Meter reichen für die ersten Läufe. Ans Ende der Schleppe legen Sie das gefüllte Futterdummy oder stellen den Napf mit einigen Wurststückchen. Die Stückchen aus dem Napf darf der Hund dann essen. Das Futterdummy soll der Hund zumindest hoch nehmen und Ihnen geben, wenn Sie ihn an der Schleppleine begleitet haben. Sie können auch schon einige Meter zurück bleiben und lassen es sich bringen, wenn er es apportieren kann.

Nach nur wenigen Wiederholungen können Sie den Schwierigkeitsgrad schon erhöhen, indem Sie höheres Gras nutzen, die Schleppe länger stehen lassen, ehe Sie Ihren Hund ansetzen, Winkel einbauen oder Seitenwind wählen. Nun benötigen Sie eventuell auch die Markierhilfen. Sie helfen Ihnen, den Verlauf der Schleppe nicht aus den Augen zu verlieren.

Wenn Sie nicht mit Würstchen und Würstchenwasser arbeiten möchten, können Sie auch gekochtes Hähnchenfleisch und das Kochwasser nehmen oder Futter in Wasser auflösen und die Stückchen in den Futterbeutel oder Napf legen. Achten Sie nur darauf, dass die Flüssigkeitsschleppe und die Happen zueinander passen.

Jede Schleppenarbeit sollte mit einem kleinen Ritual beginnen. Das lässt die Spannung beim Hund wachsen und macht Sie interessant. Gleichzeitig sagen Sie damit vor allem einem

jagdtriebigen Hund, dass seine „Jagd“ beginnt, wenn Sie es sagen und nicht wenn er es möchte.

Setzen Sie Ihren Hund also zu Beginn einige wenige Meter entfernt vom Abgang ab, untersuchen Sie den Abgang, orientieren Sie sich, wie die Schleppe verläuft, in welche Richtung Ihr Hund die ersten Schritte machen sollte. Dann erst holen Sie Ihren Hund, zeigen ihm den Abgang, geben ein Signal wie z. B. „Schleppe“ und schicken ihn damit los. Sprechen Sie leise und machen Sie keine hektischen Bewegungen. Lassen Sie die Schleppleine locker durch Ihre Hand gleiten, bis er einen vernünftigen Abstand zu Ihnen hat und lassen Sie sich nun von ihrem Hund führen. Ist er zu schnell, lassen Sie ihn stoppen und danach langsamer laufen. Er soll ja konzentriert und ruhig arbeiten. Rucken Sie aber nicht an der Leine und ziehen Sie ihn auch nicht zurück. Rufen Sie ihn und setzen ihn bei sich noch mal neu an.

Vermeiden Sie Worte wie „Nein“ oder Zurechtweisungen. Je mehr Sie ihn selbst entdecken lassen, welcher Weg zum Erfolg führt, desto schneller lernt er und desto mehr Spaß haben Sie beide an dieser Beschäftigung.

Bleiben Sie nicht zu lange bei einfachen Schleppen, denn sonst wird es jedem Hund sehr schnell langweilig. Gehen Sie auch mal über Stock und Stein, natürlich mit guten Schuhen ;-). Fortgeschrittene Hunde können - wenn das Gelände sicher ist - auch ohne Schleppleine arbeiten. Es ist ein wunderbares Gefühl für beide, wenn Ihnen Ihr Hund nach einer konzentrierten Arbeit zügig den Futterbeutel bringt und Sie ihn daraus essen lassen. So teilen Sie sozusagen die Beute!

Nasenarbeit ist anstrengend und macht Durst. Geben Sie Ihrem Hund nach jeder Schleppe Wasser.

Bestimmt hat auch Ihr Hund sehr viel Freude an dieser abwechslungsreichen Beschäftigung. Ein großer Vorteil ist, dass man sie nahezu überall genießen kann, denn wenn der Hund an der Schleppleine bleibt, sind auch Parks, der Wald oder sogar ruhige Nebenstraßen in Wohngebieten mögliche Trainingsorte.

Herzliche Grüße

Ihre Martina Nau